Back on the Road

Mit meinem Projekt Back on the Road möchte ich an die Deutschfolk-Bewegung der 1970er Jahre erinnern.

Im Frühjahr 2021 entdeckte ich bei Aufräumarbeiten ein Büchlein, das ich 1986 unter dem Titel ‚OIGEN – Zwischen Sternenstaub und Hühnerdreck‚ veröffentlich hatte. Ich erzähle darin aus meinem Leben, von befreundeten Musikern, aber auch von Begegnungen mit anderen Zeitgenossen.

2021 entstand (mit Unterstützung der Hessischen Kulturstiftung) eine Überarbeitung dieser autobiografischen Arbeit, die ich auf meiner Website Back on the Road veröffentlichte, um an die Folkmusik-Szene der 1970er Jahre im deutschsprachigen Raum zu erinnern, die für mich und viele Freunde prägend war.
Auch andere MusikerInnen waren bereit ihre Erinnerungen zu teilen, beschrieben aber auch ihre Situation während der staatlich verordneten Corona-Hysterie.
(Weitere Beiträge – egal aus welcher Zeit- sind herzlich willkommen!)

Welche KünstlerInnen heutzutage mit welchem politischen Hintergrund deutsche Lieder singen, weiß ich nicht. Was man unter Deutschfolk versteht, kann Carl-Ludwig Reichert besser beschreiben und für eine Abgrenzung nach rechts sorgt Ulli Freise in seinem Text Das Waldeck Konzil.

Für mich ist ‚Deutschfolk‘ der Oberbegriff für die Folk-Musik, die wir als deutschsprachigen Künstler meist auf akustischen Instrumenten vorgetragen haben. Diese Folk-Musik (in deutscher oder irgendeiner anderen Sprache), spielten wir in den 1970er Jahren meist vor einem politisch links-alternativen Publikum.

Irische und schottische Folk-Bands sowie US-amerikanische Singer/Songwriter tourten in Deutschland. Neben englischsprachiger Volksmusik oder der Musik anderer Länder begannen deutsche Folkmusiker immer häufiger Lieder in ihrer Muttersprache singen. Eine Deutschfolk-Szene entstand, die bald populär wurde. Nicht so populär wie die „Volksmusik“ des Mainstream, aber immerhin.

Die Folk-Bewegung in Deutschland hat sich im Laufe der Zeit Richtung Folkrock entwickelt, z.B. die City Preachers und viele Folkies, die als Dylan-Clones loszogen, wurden später Singer/Songwriter, Interpreten internationaler Folkmusik oder wandten sich der Rockmusik oder anderen Genres zu.
Fast jeder Musiker in meinem Bekanntenkreis hat im Laufe der Jahre eine musikalische Wandlung vollzogen – und mir ging es nicht anders, seit ich nach mehr als 20 Jahren Pause wieder angefangen habe, auf meiner Gitarre zu klimpern.

Lebt lang und in Frieden!

Eugen Pletsch
(Oigen)

Beiträge anderer MusikerInnen